Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Es ist im Herbst genau zehn Jahre her, da startete ich meine Tour durch Europa. Eines der ersten Länder, welches ich besuchte, war Slowenien. Dort begann alles in der Hauptstadt Ljubljana oder auch Laibach. Noch immer zählt diese Stadt zu meinen Lieblingsstädten in Europa. Ich war vor meiner Tour nie auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien unterwegs gewesen aber es gab schon immer einen klaren Bezug zu Ljubljana und dafür gibt es zwei gute Gründe. Die Stadt ist Partnerstadt meiner Geburtsstadt Leverkusen, wo ich seit einigen Jahren auch wieder lebe, außerdem kommt auch eine meiner absoluten Lieblingsbands aus der slowenischen Hauptstadt, die sich nicht umsonst LAIBACH nennt. LAIBACH ist Teil einer ganzen Kunstbewegung, der Neuen Slowenischen Kunst (NSK), die nicht nur mit dem ersten eigenen Staat im Internet Geschichte schrieb. Mein letzter großer Berührungspunkt mit dieser genialen Band liegt nun auch schon wieder einige Jahre zurück. Damals sah ich die Band noch in Barcelona, um auch die Präsentation des damals aktuellen Longplayers VOLK zu genießen. Danach sah ich sie noch einmal in meiner damaligen Wahlheimat Köln, als Vorband eines anderen Gigs, was allerdings mit dem Konzert in der spanischen Metropole nicht zu vergleichen war. LAIBACH steht auch immer für Entwicklung, für Prozesse und künstlerischen Tiefgang, da wundert es nicht, dass es in der aktuellen Situation, in der sich auch Europa zwischen Wirtschaftsfaschismus und der Krise in der Ukraine befindet, es auch bei den Slowenen mehr zum Punkt kommt, was das neue Album SPECTRE sehr deutlich macht.
Kunst ist die wahre Macht
SPECTRE erschien vor einigen Wochen auf dem Kultlabel MUTE, was auch ein Grund dafür war, gleich die limitierte Version zu ordern und es sollte sich lohnen. Neben 14 großartigen Songs gab es auch gleich noch ein Parteibuch dazu, wo man neben den Thesen auch alle Songtexte findet und eine hervorragende Erklärung dafür, was passieren würde, wenn sich Hitler, Stalin und Tito in diesen Tagen treffen würden. Die Songs, von denen vier Bonustracks sind, sind allesamt einmal mehr brillant und auch wenn sich manch einer die Frage stellt, ob LAIBACH nun zum Pop gewechselt ist, kann man dies klar verneinen. Es bleibt, nicht nur wegen den markanten Stimmen, LAIBACH. Natürlich spürt man wieder eine Entwicklung bei diesem Kunstprojekt, was es letztendlich ist aber anders geht es bei dieser Band auch nicht, womit alles andere auch eine völlige Überraschung gewesen wäre. Ich bin wieder ziemlich begeistert, dass aus so einem kleinen und wunderschönen Land, soviel Kraft für die Kunst und die Veränderung in Europa kommen kann. Deutschland hat Jonathan Meese aber dann wird es, wenn man sich die Größe und Position Deutschlands im Vergleich vor Augen ruft, auf diesem Gebiet schon ziemlich ruhig. Am Ende des Tages kann ich dieses Album nur jedem empfehlen, was natürlich auch weiterhin für Ljubljana gilt, wo man sich auch hervorragend auf die Spurensuche in Sachen NSK machen kann. Gerne wäre ich in einigen Tagen in der slowenischen Hauptstadt, um mir dort endlich einmal LAIBACH in Ljubljana anzusehen aber ich werde es leider aus Zeitgründen nicht schaffen. Wer noch immer nicht überzeugt ist, schaue sich die Tracklist an und höre einfach ein wenig hinein.
SPECTRE
- The whistleblowers
- No history
- Eat liver!
- Americana
- We are millions and millions are one
- Eurovision
- Walk with me
- Bossanova
- Resistance is futile
- Koran
BONUSTRACKS
- The parade
- Love on the beat
- Just say no!
- See that my grave is kept clean